In der neueren Beschäftigung mit dem Phänomen Liebe breitet sich ein Konzept immer stärker aus: “Selbstliebe“.
Das ist der Reflex auf von einem egoistischen Kalkül korrumpierte Beziehungsmuster und dabei die Verfehlung des Wesens der Liebe. Das “Selbst“ ist aus der Liebe wesensmäßig gar nicht auszuschließen oder auch nur zu beschränken. Lieben meint jedoch immer die Verbundenheit mit dem geliebten Gegenüber. Das liebend um sich kreisende “Selbst“ ist eine schwindelerregende Konstruktion, in der aus der “Ego-Abgrenzung“ unserer Alltagserfahrung eine “Selbst-Tugend“ im Rückzug aus den pathologischen Mustern dieser Erfahrung gemacht wird.
Jiddu Krishnamurti
Das Phänomen Liebe zeigt sich in verschiedenen Gestalten als hingebende, teilende und begehrende Liebe.
LiebesWeisheit ist das harmonische Zusammenspiel dieser Gestalten des Liebens: Hingabe, Lebensteiligkeit und Anziehung – das ist die wohl größte Herausforderung, die dem denkend-fühlenden Menschenwesen aufgegeben ist.
Weisheit bedeutet in diesem Sinne, dass Geist und Seele im Wechselspiel liebend aufeinander einschwingen und die sich teils widerstreitenden Anteile in jedem Augenblick neu “sortieren“ und “priorisieren“.
In diesem dynamischen Prozess geschieht Heilung vom Getrenntsein von der umfangenden Kraft, die sich im „Selbst“ widerspiegelt.
Wahrhaft liebend sind wir im wahrsten Sinne des Wortes beseelt und haben Teil an jener größeren Energie, die aus der innigsten Gemeinschaft mit dem geliebten Gegenüber ihre Wirkung ungewollt in das gesamte menschliche Umfeld verströmt.
Unser „Selbst“ ist immer schon ein Teil der Menschheit, jenes Wesens des Menschen, das liebend erst seine Wirksamkeit in höchster Potenz entfaltet.
Clemens Brentano
Die Kraft des Schmerzes als Motor der Veränderung.
Freiheit durch das Überwinden des Rechts auf Leid.
Die heilsame Offenheit, die unsere Menschlichkeit freilegt.
Lieben bedeutet, Schmerz in Mitgefühl zu verwandeln.
Heinz Rudolf Kunze (Dein ist mein ganzes Herz)
Das Geliebtsein-Wollen ist der größte Irrtum im Zusammenleben der Menschen und erbarmungslose Reproduktion von Leid. Liebe ist nur als freie, reine Gabe möglich – bedingungslos und ohne Erwartungen. Das bedeutet In-die-Präsenz-Bringen der existenziellen Verfasstheit unseres Daseins – sich verbunden ganz im Potential des Menschseins erfahren. Das Äußerste, was uns als Menschen möglich ist: das Menschenmögliche.
Durchbrechen von beschränkenden Definitionen und Loslassen gelehrsamer Worte – Aufgehen in einem neuen Ethos des lebendigen beGEISTerten Lebens
Überwinden des Haftens am Wissen, nicht aber des Wissens selbst, und Aufheben in die eigene Lebensweisheit als von Weisheit geprägten Liebens
Sich als Vorurteil des eigenen Selbstverständnisses in Haftung an das begrenzende Ego aufgeben und darin aufgehen, was wir aus unserem Wesen heraus sein können – das Menschenmögliche als absolute Verbundenheit im Sein
“Wer das Tiefste gedacht, liebt das Lebendigste.”
“Lieben – als Mensch existierend ganz möglich sein, das Menschenmögliche absolut verkörpernd.”
Wir eröffnen Denkräume und inspirieren Menschen in ihrem Lebens- und Sinnzusammenhang. Wir sensibilisieren die (Körper)Wahrnehmung und stärken über verkörperte Weisheit eine neue Form von Widerstandsfähigkeit, die im Fluss des Lebendigen wirklich trägt. Unsere Vision ist eine Welt, in der solche Weisheit unser Leben verwandelt und unser verborgenes Potenzial entfesselt und entfaltet.
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